In Memoriam – Dr. Nasr Marei
published on : Oct 17 2017
In Memoriam – Dr. Nasr Marei

ein einmaliger Mensch und großer Züchter arabischer Pferde, hat sich am 17. Oktober 2017 von dieser Welt verabschiedet und auf den Weg zu seinen Pferden auf den immergrünen Weiden begeben.

Nicht nur seine Hunde, auch die vielen Menschen, denen er sein Lächeln und seine Hilfsbereitschaft geschenkt hatte, werden ihn sehr vermissen.

Albadeia Stud, die von Hochhäusern und Lärm umgebene Oase in Sichtweite der Pyramiden hat unlängst 80-Jahre als ältestes privates Gestüt in Ägypten gefeiert und verfügt über einen genetischen Pool wie kaum ein anderes Gestüt auf der Welt.

Zu den Erfolgen, zu denen Nasr Marei seine Zucht seit 1990 geführt hat, zählen zahlreiche Elitepferde und im besonderen World Championesse Gelgelah Albadeia. Auch wenn Titel und Schauen für ihn keine Priorität besaßen, so war er doch über den Sieg Gelgelahs in Paris überglücklich.

      

Auf seine Pferde und noch mehr auf seine Hunde freute er sich am meisten, wenn er von seinen Reisen als internationaler Richter von Schauen zurückkehrte. Wenn es dann tatsächlich einmal ruhige Zeiten gab, nutzte er diese, um als überaus begabter Fotograf Momente seiner Pferde mit der Kamera einzufangen und als Buch „The Arabian Horse“ zu veröffentlichen.

    

Er hätte gerne noch mehr Zeit dafür gehabt, aber da er ein so großzügiger und hingebungsvoller Gastgeber war, kamen Freunde und Gäste aus der ganzen Welt in sein Paradies und genossen eine Atmosphäre der Zugewandtheit und Freude, wie sie keiner vergessen wird.

Nasr Marei wurde für sein Lebenswerk unter anderem der Milestone Award der Pyramid Society in Kentucky verliehen und er hat noch viele andere Ehrungen erfahren. Sein Berufsleben war erfolgreich als Professor und Business man, aber nichts gegen seine menschliche Größe. Seine Mitarbeiter arbeiteten in mehreren Generationen für ihn und das gerne. Es zeigt, was für ein wunderbarer Mensch er war und dass es von dieser Sorte nur ganz wenige auf der Welt gibt.

Als Botschafter für das Arabische Pferd hat er auf der ganzen Welt gewirkt und viele Freunde gewonnen. Seine Freunde waren echt, weil er echt war und daran hat es nie einen Zweifel gegeben. Es ist ein großer Schmerz, wenn ein Freund geht, aber es ist ein Trost, dass er gehen darf und uns gezeigt hat, wie ein Leben reich wird.

Bettina von Kameke, Pyramid Society Europe